Bildband von einem Vortrag anl. der Tagung der Ortsheimatpfleger

Idee und Zusammenstellung: Georg Hoffmann, Tiestraße 18, 37127 Bühren, 05502-2342, gg.hoffmann@gmx.de  Okt. 2002

 

Das Dorf

Bühren

hat Kultur
   

Die Geschichte Bührens umspannt einen Bogen von der Herstellung erster menschlicher Werkzeuge, bis hin zum Verkauf und Wartung heutiger Hochleistungsmaschinen der Landwirtschaft

 

Vom Faustkeil

bis zur Hochleistungsmaschine der Landwirtschaft

   

Erstmals erscheint der Name unseres Dorfes:

Buriun

zwischen 826-876 nach Frau Dr. Gudrun Pischke
und zwischen 983-985 nach Frau Dr. Gisela Schucht

in den Traditiones Corbeienses.

 

Das über 1000 jährige Bühren ist die kleinste eigenständige Gemeinde in der Samtgemeinde Dransfeld.
Der Ort zählt ca. 600 Einwohner und liegt am Osthang des Bramwaldes.

 

 

Noch heute bilden die Kirche und der Tie das kulturelle Zentrum des Dorfes.

 

Der Ort wird in der Umgebung auch „Huckel Buiern“ genannt.
Nicht nur wegen der Dorfstraße, sondern auf Grund der Lage in der

Hügellandschaft

 

Mit seinen Kulturdenkmälern und Eigentümlichkeiten bildet
Bühren einen beachtenswerten Schwerpunkt für Kulturgüter
in der Region.

 

Vor 10000 Jahren an der Quarzitschlagstelle Voßküppel.
Aus dem vorhandenen Quarzit stellten Rentierjäger ihre Werkzeuge her.

 

Der „Voßküppel“, 800 m nördlich im Bramwald

 

Der „Harster Heerweg“.
Im 16. Jahrhundert bedeutende Nord- Südhandelsroute Lübeck / Frankfurt a.M.


 

Noch heute kann man seinen Verlauf an Hand von alten Hohlwegen erkennen

 

Das „Bührener Kreuzsteinnest“, eine Ansammlung von 10 Kreuzsteinen, zählt zu
einem bedeutenden Denkmal dieser Art in Norddeutschland.

 

Für die Region einmalig gut erhalten ist der Tie mit seinem Lindenbestand.
Beachtenswert, der noch vorhandene Steintisch und der Schandstein.


 

Die Baugeschichte der Kirche lässt sich über 850 Jahre zurück verfolgen.
Besonderheit: Zwei Glocken aus den Jahren 1350 u. 1474, sowie die Kuhlmann-
Orgel von 1824 und ein über 200 Jahre alter Opferstock.


 

Am westlichen Ortsrand tritt eine 10 m hohe Basaltwand mit ihren Kaminen
hervor und gibt einen Einblick in die Erdgeschichte frei

 


 

Einst das Dorf der Mühlen.
Auf einer Länge von ca. 800 m durchfließt die Schede das Dorf. In seinem Verlauf
weist Bühren ab 1724 die Standorte von fünf oberschlächtigen Mühlen auf:
Drei Mahlmühlen, eine Schlagmühle und eine Sägemühle.

Rinke-Mühle um 1950

 

Von einer hohen Wasserbaukunst zeugt der Standort der Rinke-Mühle.
Wasser der Schede wurde aquäduktartig in einer über 200 Meter langen z.T. als
künstlichen Holzrinne und weiter in einem Graben entlang dem „Schmiedeberg“
geleitet. Die restlichen 20 m zum Wasserrad wurden in einer freienhängenden hölzernen Rinne überbrückt
Die Mühlen und Rinnen sind heute nicht mehr vorhanden.
 

 

Weit über die alten Kreisgrenzen war Bühren bis Mitte der 70iger Jahre
für seine meisterlich errichteten Misthaufen bekannt.
 

 

Der Ort weist noch heute 22 ortsbildprägende und
regionaltypische Fachwerkgebäude aus der Zeit vor 1800 auf.
 

 

Die Schede durchfließt den Ort weitestgehend in einem offenen Bachbett.
An seinem Oberlauf bildet der Bach eine Landschaftsgrenze:
 

Apotheker Schlüsselblumen
blühen im Frühjahr nur auf den
Kalkböden der linken Schedeseite
 

Heidelbeeren
findet man im Sommer nur auf der
rechten Seite im Bramwald.
 

 


Der Ort mit seinen Eigentümlichkeiten bildet ein harmonisches Gefüge in der ihn
umgebenden Landschaft
 

 

 

Quellen:
Fotos:
Martin Hoffmann, Johannes Knaf, Stefan Kecker, Dorferneuerungsplan Bühren, „Wenn Steine reden könnten“ und eigene.

Zeichnungen:
Reiner Winnemuth (Logo), Gerda Willrich (Voßküppel)
und F.B. Jünemann (Heerweg).