HNA 21.02.2003

Volksbank fährt Programm zurück
 

BÜHREN. Die Menschen Bührens sind in Sorge, dass die Geschäftsstelle der Volksbank aufgelöst wird. Denn seit Anfang Februar hat die Genossenschaftsbank ihre Öffnungszeiten in dem Schededorf auf wenige Stunden am Donnerstagnachmittag reduziert. Zuvor hatte die Filiale dreimal pro Woche halbtags geöffnet.

 

 
 

Der Gemeinderat bedauerte am Mittwochabend während einer Sitzung, dass das Angebot an Dienstleistungen im Dorf immer weiter heruntergefahren werde. Günter Schmidt, Mitglied im Vorstand der Volksbank Dransfeld, begründete das Schmalspurangebot für Bühren mit den Kosten, die im Vergleich zu den Einnahmen zu hoch sind. Die Volksbank hatte in Bühren eine lange Tradition. Der Ort verfügte sogar bis vor zwölf Jahren über eine eigene Warengenossenschaft. Nach der Fusion der Volksbanken in Münden und Dransfeld Ende 1993 sei Bühren weiterhin „sehr bevorzugt behandelt worden“, erklärte Schmidt.

Die eingeschränkten Schalterzeiten seien mittlerweile längst überfällig. Das Unternehmen nutze nun den Renteneintritt des Geschäftsstellenleiters, um das Stundenkontingent in den Filialen Bühren und Jühnde (dienstags von 15 bis 18 Uhr) zu reduzieren. Kunden haben über einen Briefkasten, der an drei Tagen der Woche angefahren und gelehrt wird, die Möglichkeit, einen Teil ihrer Bankgeschäfte abzuwickeln. In einen Automaten wolle die Genossenschaftsbank nicht investieren, verkündete Schmidt mit Gewissheit. Die etwa 35  000 Euro, die das elektronische Auszahlungsgerät koste, würden sich in einem so kleinen Ort wie Bühren, in dem gerade mal 590 Menschen lebten, nicht rechnen. Zumal Auswertungen gezeigt hätten, dass die Geschäftsstelle lediglich von Kunden aus dem Dorf und kaum von den Einwohnern der Nachbargemeinden frequentiert werde.

Der Mietvertrag zwischen der Volksbank Dransfeld und dem Eigentümer der Immobilie am Ortsausgang in Richtung Dankelshausen läuft bis zum Jahr 2006. Bis zu diesem Zeitpunkt werde in Bühren zumindest das eingeschränkte Kundengeschäft aufrecht erhalten.

Im Verlauf der vergangenen zehn Jahre hat die Volksbank mehr als zwanzig Geschäftsstellen dicht gemacht - zuletzt in Hermannshagen, Neumünden und eine in Staufenberg. Lediglich in den Randbereichen ihres Verbreitungsgebietes habe das Unternehmen erweitert. So wurde in die Filialen in Hemeln und Bremke investiert.

Die Volksbank hält derzeit noch Geschäftsstellen in Dransfeld, Scheden, Jühnde, Bühren, Landwehrhagen, Uschlag, Münden und Hemeln sowie in Groß Schneen, Bremke und Reiffenhausen bereit.  (ANT)