Der Gemeinderat bedauerte am Mittwochabend während einer Sitzung,
dass das Angebot an Dienstleistungen im Dorf immer weiter
heruntergefahren werde. Günter Schmidt, Mitglied im Vorstand der
Volksbank Dransfeld, begründete das Schmalspurangebot für Bühren mit
den Kosten, die im Vergleich zu den Einnahmen zu hoch sind. Die
Volksbank hatte in Bühren eine lange Tradition. Der Ort verfügte sogar
bis vor zwölf Jahren über eine eigene Warengenossenschaft. Nach der
Fusion der Volksbanken in Münden und Dransfeld Ende 1993 sei Bühren
weiterhin „sehr bevorzugt behandelt worden“, erklärte Schmidt.
Die eingeschränkten Schalterzeiten seien mittlerweile längst
überfällig. Das Unternehmen nutze nun den Renteneintritt des
Geschäftsstellenleiters, um das Stundenkontingent in den Filialen
Bühren und Jühnde (dienstags von 15 bis 18 Uhr) zu reduzieren. Kunden
haben über einen Briefkasten, der an drei Tagen der Woche angefahren
und gelehrt wird, die Möglichkeit, einen Teil ihrer Bankgeschäfte
abzuwickeln. In einen Automaten wolle die Genossenschaftsbank nicht
investieren, verkündete Schmidt mit Gewissheit. Die etwa 35 000 Euro,
die das elektronische Auszahlungsgerät koste, würden sich in einem so
kleinen Ort wie Bühren, in dem gerade mal 590 Menschen lebten, nicht
rechnen. Zumal Auswertungen gezeigt hätten, dass die Geschäftsstelle
lediglich von Kunden aus dem Dorf und kaum von den Einwohnern der
Nachbargemeinden frequentiert werde.
Der Mietvertrag zwischen der Volksbank Dransfeld und dem Eigentümer
der Immobilie am Ortsausgang in Richtung Dankelshausen läuft bis zum
Jahr 2006. Bis zu diesem Zeitpunkt werde in Bühren zumindest das
eingeschränkte Kundengeschäft aufrecht erhalten.
Im Verlauf der vergangenen zehn Jahre hat die Volksbank mehr als
zwanzig Geschäftsstellen dicht gemacht - zuletzt in Hermannshagen,
Neumünden und eine in Staufenberg. Lediglich in den Randbereichen
ihres Verbreitungsgebietes habe das Unternehmen erweitert. So wurde in
die Filialen in Hemeln und Bremke investiert.
Die Volksbank hält derzeit noch Geschäftsstellen in Dransfeld,
Scheden, Jühnde, Bühren, Landwehrhagen, Uschlag, Münden und Hemeln
sowie in Groß Schneen, Bremke und Reiffenhausen bereit. (ANT)