Das "Buir'sche Platt" Das nachfolgende Gedicht soll als eindrucksvolles Beispiel gelten:
Baien Dokter Wenn man ölder wert un an dä sechzig chat stellt sseck düt und dat woll in un man mout non Dokter hen.
Genauso ching et jenem Minschen, un dat möcht ek jöck mol verkummerinschen: Ssein Liewe lang har ha e'quielt dabei har ühne nitz e'fehlt. Over seit lesten Monat Mai dieh ühn ümmer da Rücken weih.
Un obends, wenn ha slopen wolle, harre Fäute eisekohle. Darümme ssie sseine Froue denn: "Jetze führste aber mol no'en Dokter hen! Lot deck mol undere Klafuchtel nühmen un for daine kohlen Bahne lot deck ock wat chieben."
Den nächsten Dach ching et all an, de Schwägerdochter spanne an. No Münn uver de nächste Dörpere woier ching et nau ssau'n berühmten Boukupsneier. Underwejens führn'se wie dull, as sse henkamen ssat all de chanze Bude vull.
No drei Stunne kamme denne endlich ran un chleik ching dat Underseuken an! "Herr Dokter, eck houet ümmer ssou in'n Rücken un for kohle Fäute kann eck nachtens gar nich liegen."
Ja, mein Lieber das sind die leidigen Bandscheiben. Ich werde Ihnen gleich etwas dafür verschreiben. Aber für kalte Füße? Ich weiß nicht ... Doch halt stop! Machen Sie es so wie ich.
Sind mir abends die Füße kalt, und diesen Zustand gibt's ja halt, dann stecke ich sie ganz freche und kecke bei meiner Frau mit unter die Decke. Sie brauchen nicht lange zu frieren. Ich würde das auch einmal probieren."
De Dokter ssecht: "Tja, das wär's für heute" Da Minsche denket an ssane kohlen Fäute un as ha rout chat, recket ha sseck tau vuller Höchte: "Herr Dokter, nu ssegget se noch, wann et ührer Froue passen möchte!"
Quelle: Magdalene Helm. In: Heimatfreunde, Jahreschronik 1996, S. 24.
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